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Die Region Liptov in der Slowakei – ein überraschend tolles Reiseziel!

Mitten in der Slowakei liegt die Region Liptov. Die Bloggerin Lineke verbrachte 2018 mit ihrer Familie eine Woche Urlaub in dieser Region und erzählt euch, was es dort mit Kindern zu sehen und zu erleben gibt.

LIPTOVSKÁ MARA UND DIE REGION LIPTOV

Von Utrecht aus sind es etwa 1300 Kilometer bis in die Region Liptov in der Slowakei. Der Fluss Váh fließt mitten durch die Region und bildet die Grenze zwischen der Hohen Tatra und der Niederen Tatra (Tatra-Gebirge). Die Liptovská Mara, der See von Liptov, ist der größte Stausee der Slowakei. Hier kann man sowohl im als auch am und um den See herum Freizeitaktivitäten genießen.

In der Region Liptov lässt es sich im Sommer wunderbar wandern. Es gibt viele Mineral- und Thermalquellen in Liptov, weshalb auch diverse Kurorte und Wasserparks in der Region zu finden sind. Ein Reiseziel aus dem Angebot von Tsjecho Reizen is Hotel Sojka.

LIPTOV REGION CARD FÜR EXTRA VORTEILE
Die Liptov Region Card erhalten wir kostenlos im Hotel Sojka. Lieneke übernachtet hier eine Nacht, und das Hotel ist Teil der Liptov Region Card. Mit der Karte erhält man bei verschiedenen Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten Ermäßigungen auf den Eintrittspreis. Übrigens gibt es bei diesem Hotel auch schöne Ferienhäuser.

Hotel Sojka

EINE AUTORUNDFAHRT UM DEN LIPTOV-SEE

Da es unser erster Urlaub in der Slowakei ist, fragen wir an der Hotelrezeption, was man am besten unternehmen kann, um einen ersten Eindruck von der Region Liptov zu bekommen. Ich erhalte eine Beschreibung auf Niederländisch für eine Autoroute rund um den Liptov-See. Entlang der Route gibt es verschiedene Sehenswürdigkeiten zu sehen und zu besuchen. Wir steigen ins Auto und machen uns auf den Weg. Ich frage mich, ob es den Jungs auch gefallen wird – wir werden sehen.

DIE HOLZKIRCHE VON SVÄTÝ KRÍŽ

Unser erster Halt ist in Svätý Kríž bei einer riesigen Holzkirche. Diese besondere Kirche wurde 1774 in Paludza erbaut und zwischen 1974 und 1982 nach Svätý Kríž versetzt, da das Dorf Paludza dem Stausee von Liptov weichen musste. Doch es gibt noch mehr, das diese Kirche außergewöhnlich macht.

Laut der Beschreibung können wir in der Kirche nach einer niederländischen Erklärung zur Geschichte der Kirche fragen. Und tatsächlich liegt eine ordentliche niederländische Version zwischen allen anderen Sprachen bereit. Diese Kirche hat eine besondere Geschichte, die ich nicht verraten werde. Boris ist davon beeindruckt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

DER WEISSE TURM AM LIPTOV-SEE

Von Svätý Kríž fahren wir in das kleine Dorf Bobrovník. Ich parke das Auto am Straßenrand. Es stehen noch weitere Autos dort, also scheint das üblich zu sein. Wir befinden uns nun am Ufer des Sees. Dort steht der weiße Turm, ein Überbleibsel des ehemaligen Dorfes Liptovská Mara. Wir haben einen wunderschönen Ausblick über den See.

Dann entdeckt Bram einen Weg zum Kiesstrand des Sees. Den Jungs gefällt das sehr. Steine ins Wasser werfen – damit sind sie gleich eine Stunde beschäftigt. Mein Vorschlag, noch ein Stück den Berg hinauf zum keltischen Freilichtmuseum Havránok zu gehen, wird freundlich, aber bestimmt abgelehnt. Sie wollen lieber am Strand bleiben.

Zurück beim Auto blicke ich nach oben und sehe das nachgebaute keltische Dorf. Aber leider bekomme ich meine Kinder nicht mit.

Der weiße Turm und der Strand können kostenlos besucht werden. Havránok kostet 2 Euro für Erwachsene und 1 Euro für Kinder (Preisstand 2018). Mit der Liptov Region Card erhält man hier Rabatt.

DIE WASSERFÄLLE VON LÚČKY

Nach dem Strandbesuch fahren wir ins Dorf Lúčky, um einen Wasserfall zu besichtigen. Ich schaue kurz auf Google nach, was den Wasserfall so besonders macht. Offenbar handelt es sich um ein nationales Denkmal. Das Dorf Lúčky selbst ist ein Kurort. Das mineralreiche Wasser soll heilende Wirkung haben – gute Voraussetzungen für den Besuch des Wasserfalls also.

Mitten im Dorf steht ein Schild mit der Aufschrift „Waterfall“. Wir parken wieder am Straßenrand, wie die anderen Autos auch. Als ich aussteige, sehe ich zunächst nichts, aber ich höre tatsächlich den Wasserfall. Wir folgen dem Schild und plötzlich erscheint der beeindruckende Wasserfall mit seinem grünen Wasser. Die besondere Lage mitten im Dorf macht den Anblick noch faszinierender. Wir suchen uns einen Platz, setzen uns kurz hin und planschen mit den Füßen im Wasser. Das Wasser ist kalt, aber das Gesamtbild macht den Besuch zu einem wunderbaren Erlebnis.

Der Eintritt zum Wasserfall ist kostenlos. Tipp: Etwas essen und trinken bei der Pizzeria Oliviero. Sie liegt fußläufig vom Wasserfall entfernt. Nicht teuer, guter Service und schöne Lage direkt an einem Bach.

UNESCO-DORF VLKOLÍNEC

Wir setzen unsere Route fort in das Bergdorf Vlkolínec. Dieses Dorf, das seit 1993 auf der UNESCO-Welterbeliste steht, liegt hoch in den Bergen und ist für seinen authentischen Charakter bekannt. Besonders ist, dass hier noch etwa vierzig Holzhäuser in ursprünglichem Zustand erhalten sind, von denen einige sogar noch bewohnt werden. Ich erkläre den Kindern, dass man es ein bisschen mit Kinderdijk vergleichen kann, nur eben mit bunten Holzhäusern anstelle von Mühlen.

Die Straße hinauf ist steil, und wir parken wie viele andere Autos am Straßenrand. Handbremse anziehen, denn eben ist es hier nicht. Am Eingang kaufen wir Tickets und gehen weiter hinauf, ins Dorf hinein.

Ein wirklich beeindruckender Anblick: die farbenfrohen Häuser, die gepflegte Umgebung – es fühlt sich an wie eine Reise zurück in die Vergangenheit. Dass hier noch Menschen leben, macht es umso eindrucksvoller. Eine vollständige Dorfgemeinschaft, die in historischen Häusern wohnt, mitten in der modernen Zeit.

Die Kinder haben großen Spaß. Sie rennen zwischen den Häusern umher und sind besonders von den Wasserpumpen begeistert, die überall zu finden sind. Auch der Bauernhof gefällt ihnen – vor allem wegen der Tiere. Nach einem kurzen Abstecher auf den Spielplatz fahren wir den Berg wieder hinunter, zurück ins Sojka Resort.

Der Eintritt für Vlkolínec beträgt 2 Euro für Erwachsene und 1 Euro für Kinder. Das Parken kostet ebenfalls 1 Euro (Preisstand 2018). Mit der Liptov Region Card erhält man zudem Ermäßigung.

KLETTERN ZWISCHEN DEN BÄUMEN BEI TARZANIA

Haben die Kinder Lust, einen Kletter- und Kraxelparcours zu machen? So begeistert wirken sie nicht. Doch es stellt sich heraus, dass das von der Aufregung kommt. Sie haben noch nie zuvor einen Parcours gemacht, bei dem man gesichert hindurchgeht. Auf dem Weg nach Tarzania ist es still auf der Rückbank.

Tarzania liegt in einem großen Wald. Wir parken das Auto auf dem Parkplatz und die Jungs ziehen ihre Wanderschuhe an. „Aber wie soll das dann mit den Seilen und einem Helm funktionieren?“, fragt mein jüngster Sohn. Ich erkläre ihm, dass wir das von Tarzania leihen dürfen. Dann ist es für ihn in Ordnung, und er läuft mit zur Kasse. Wir können zwischen dem hohen Parcours wählen, der für Kinder und Erwachsene ab 1,50 Meter geeignet ist. Aber da die Kinder kleiner sind und es ihr erstes Mal ist, entscheide ich mich für den niedrigen Parcours.

Wir stellen uns in die Schlange, wo die Ausrüstung ausgeliehen wird. Beide Jungs bekommen einen Klettergurt mit Karabinern und einen Helm. Ich gehe mit zu dem Mädchen, das allen Kindern die Anweisungen gibt, bevor sie das erste Stück des Parcours betreten. Sie fragt mich, woher wir kommen und ob es auf Englisch in Ordnung ist. Ich übersetze ihre Erklärung für die Kinder. Innerhalb von fünf Minuten schweben meine Söhne an den Seilen zwischen den Bäumen.

Wir haben Tickets für eine Stunde gekauft. Die Kinder bekommen einen Sticker mit ihrer Startzeit. In dieser Stunde dürfen sie den Parcours so oft machen, wie sie wollen und können. Am Ende sehe ich zwei strahlende Gesichter mit roten Wangen vor Anstrengung. „Das war so cool, Mama.“ Gut zu wissen über Tarzania:

In der Region Liptov gibt es zwei Tarzanias: Tarzania Jasná in der Demänovská dolina und Tarzania Hrabovo in Ružomberok. Erwachsene zahlen 10 Euro Eintritt und Kinder 4 Euro (Preisstand 2018). Mit der Liptov Region Card erhält man Ermäßigung.

DEMÄNOVSKÁ CAVE OF LIBERTY

Die Demänovská Freiheitsgrotte (Demänovská Cave of Liberty) ist eine der dreizehn Höhlen in der Slowakei, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Wir fahren ins Demänovská-Tal. Am Parkplatz angekommen, stehen sofort Einweiser bereit. Sie kommen gleich zum Auto, um die Gebühr zu kassieren – also kostenpflichtiges Parken. Wanderschuhe an und Jacken mitnehmen, denn in der Höhle wird es kühl sein.

An der Stelle, an der ich eigentlich die Kasse und den Eingang zur Höhle vermute, steht nur ein Schild mit einem großen Pfeil nach oben. Wir müssen uns beeilen. In einer Viertelstunde startet die Führung, und wir müssen noch 700 Meter bergauf zur Kasse laufen. Völlig außer Atem stehe ich am Schalter und kaufe die Tickets – gerade noch rechtzeitig für die Tour.

Die Höhlen sind atemberaubend. Ich habe schon einige Höhlen gesehen, aber diese hier ist wirklich magisch. Trotzdem gibt es ein paar Nachteile, finde ich. Die gesamte Führung ist nur auf Slowakisch, sodass wir nichts verstehen. Schade, denn unsere slowakischen Mitbesucher müssen zwischendurch herzlich lachen über die Kommentare des Guides. Später entdecke ich auf der Website, dass man sich die Tour auch auf Englisch herunterladen kann. Das wäre hilfreich gewesen, dann hätten wir wenigstens gewusst, was wir gesehen haben.

Ein weiterer Minuspunkt: Fotografieren ist nicht erlaubt – außer man zahlt 10 Euro extra. Ich verstehe nicht so recht, warum das nur gegen Gebühr möglich ist. Deshalb habe ich leider keine eigenen Fotos, die ich teilen könnte. Für dich ist es aber gerade ein Grund mehr, diese Höhle unbedingt mit eigenen Augen zu sehen.

Gut zu wissen

- Eintrittspreis: 8 Euro für Erwachsene, 4 Euro für Kinder von 6–15 Jahren (Preisstand 2018).

- Zahlung nur in bar möglich.

- Jede Stunde startet eine Führung.

- Der Rundgang umfasst 913 Stufen – für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist die Höhle daher nicht geeignet.

- Eltern mit Kindern unter 4 Jahren werden gebeten, diese in einer Trage mitzunehmen.

TRICKLANDIA, EIN HAUS VOLLER ILLUSIONEN UND TRICKS

Auf meiner Suche nach schönen Aktivitäten für Kinder stoße ich auf die Website von Tricklandia. Was mir sofort auffällt, ist vor allem die bunte Gestaltung. Das spricht mich an. Ich lese, dass es sich um ein Haus voller Kunst und visueller Illusionen handelt. Ich reserviere für vier Personen und beschließe, die Überraschung für die Kinder geheim zu halten.

Als wir in Starý Smokovec ankommen, sind die ersten Parkplätze bereits besetzt. Also versuchen wir den nächsten. Auto parken, Parkschein ziehen und ab zu Tricklandia. Als wir an einem großen Werbeschild von Tricklandia vorbeigehen, fragt Bram, ob das die Überraschung ist. Mein „Ja“ wird voller Begeisterung aufgenommen. An der Kasse hole ich unsere Tickets mit der Reservierungsnummer ab. Um 13:15 Uhr dürfen wir hinein. Schuhe aus und auf Socken weiter.

Ein Mitarbeiter erklärt uns den Ablauf. Wir können hier das WLAN nutzen, um die Tricklandia-App auf unser Handy herunterzuladen. Mit dieser App wird die visuelle Illusion zum Leben erweckt. Dank Augmented Reality (du weißt schon, wie beim Pokémon-Fangen) stehen meine Kinder plötzlich in einem U-Boot. Das Haus ist eine einzige Überraschung aus Illusionen und Tricks. Während die Jungs auf einer Laufbrücke gegen einen Drachen kämpfen, denke ich, dass dies eine wirklich gelungene Überraschung war.

Gut zu wissen über Tricklandia:
Der Eintrittspreis für Tricklandia für eine Familie mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern beträgt 25 Euro (Preisstand 2018). Mit der Liptov Region Card erhält man 20 % Rabatt. Es ist ratsam, vorher online zu reservieren. Ansonsten muss man lange warten oder es gibt gar keinen Platz mehr. Die App kann man bereits im Voraus herunterladen.

EIN HAUS AUF DEM KOPF IN LIPTOVSKÝ MIKULÁŠ

Es ist für uns nicht das erste „Haus auf dem Kopf“, das wir besuchen. Deshalb sind wir neugierig auf dieses „umgedrehte“ Haus. Das Haus ist farbenfroh gestaltet und schon von Weitem sichtbar. Wir kaufen ein Ticket und gehen voller Erwartung hinein. Schön gemacht, aber die Fotomöglichkeiten, die wir von anderen umgedrehten Häusern kennen, gibt es hier weniger.

Mein Mann bekommt Probleme mit dem Gleichgewicht und verlässt das Haus. Kurz darauf folge ich mit den Kindern. Wir schauen uns noch das Flugzeug an, das im Garten des Hauses steht, und das war’s. Das ist doch ein bisschen eine Enttäuschung. Vielleicht haben wir uns zu sehr an Häuser auf dem Kopf gewöhnt?

Gut zu wissen:
Wenn du noch nie ein „Haus auf dem Kopf“ besucht hast, ist dies ein schöner Anfang. Der Eintrittspreis für eine Familie mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern beträgt 15 Euro (Stand 2018).

Die Liptov-Region in der Slowakei als Reiseziel

Die Liptov-Region ist ein Ferienziel, bei dem Familien im Mittelpunkt stehen. Unsere Woche in der Slowakei hätte ruhig doppelt so lange dauern dürfen. Es gibt so viel zu sehen und zu erleben mit Kindern. Die Slowakei bekommt von uns eine glatte zehn!

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